· 

Was ist doppelt so gut wie Vokabeln lernen?

Eine aktuelle Studie zeigt, dass stumpfes Auswendiglernen von Vokabeln, wie wir es meist von unseren Schüler:innen verlangen, nicht halb so gut ist, wie Geschichten zu hören oder zu lesen, in denen die Vokabeln vorkommen. Glaubst du nicht? Hier ist der Beweis:

 

Die Ergebnisse von Beniko Masons Studie sind spannend. Sie verglich zwei Arten, Vokabeln zu lernen und die Behaltensrate über die Zeit.

 

Gruppe 1: Die Lernenden bekamen 35 min. Zeit, traditionell Vokabeln zu lernen.

 

Gruppe 2: Die Lernenden bekamen stattdessen für 20 Minuten eine leichte Geschichte erzählt, in der die Vokabeln vorkamen.

 

Erwartungsgemäß konnten sich die Vokabellerner:innen mehr Wörter merken als die Geschichtenhörer:innen (aber sie hatten auch mehr Zeit). Ich habe das mal auf Minuten Arbeitszeit umgerechnet. Sofort gab es keinen Unterschied mehr zwischen den Gruppen. Also alles super, jedem das Seine?

 

Zwei Wochen später gab es dann den gleichen Test noch einmal. Die Vokabel-Gruppe hatten einen guten Teil der Worte wieder vergessen. Die Geschichten-Gruppe schnitten weit besser ab. Gerechnet auf die anfänglich eingesetzte Arbeitszeit waren sie fast doppelt so gut wie die Vokabel-Gruppe: 0,23 Worte pro Minute gegen 0,13 Worte pro Minute. Und das OHNE Vokabelpauken.

 

Obendrein beachte man Folgendes: Was macht den Schüler:innen wohl mehr Spaß: Vokabeln pauken oder Geschichten hören...

 

Für verkappte Forscher:innen hier die ganze Studie zum Nachlesen.

 

Die Ergebnis tun weh, oder? Was bedeutet das jetzt für unseren Unterricht? Was meinst du, können wir es uns leisten, einfach so weiter zu machen? 

[Update 23.9.24]

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0