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Lohnt es sich zur Didacta zu fahren? Mein Feedback...

WERBUNG da ich Produkte erwähne, auch wenn mir hier niemand etwas gezahlt hat, auch nicht den Didacta-Eintritt

 

Moin moin,

 

im Frühjahr war ich mit meiner Freundin und Kollegin auf der Didacta zum Verlage finden für unser Buchprojekt und zum Lehrbücher begutachten und unsere Konferenz bewerben. Zwei mit einer Mission: Wir wollen besseren Fremdsprachenunterricht mit Comprehensible Input bekannter machen. Hätte es sich auch ohne unseren Plan gelohnt, und was habe ich mitgenommen? Hier meine Tipps und mein Fazit.

Zwei fröhliche Lehrerinnen mit FUNN Logo T-Shirts
Zwei fröhliche Lehrerinnen

Verpflegung

Also als allererstes, wenn du auf die Didacta fährst, nimm Essen mit - oder VIEL Geld. Über fünf Euro für eine Zimtschnecke. Vom warmen Essen ganz zu schweigen. Dieses bekommt man eher im Bereich 17 Euro für Nudeln mit einfacher Sauce. Und das trotz Eintritt. War schon happig.

Goodies

Gab es kaum noch, waren oft in Schubladen versteckt oder nur auf Anfrage zu haben. Aber ehrlich gesagt brauche ich sowas auch gar nicht. Klimafreundlicher ist sowieso ohne. Ich glaube ich bin nur mit einigen Probeexemplaren von Büchern nach hause gegangen. Die bekam ich, da wir uns als neu gegründete Schule ein neues Lehrwerk anschaffen wollen. Da gab es auf der Baumesse deutlich mehr, sind aber auch finanziell andere Größenordnungen... Habe ich jedenfalls von früher anders in Erinnerung.

Die Stände

Wie man es erwartet. Die Schulbuchverlage und Schulbücher ähneln sich immer mehr. Auch der Vertreter gab zu, dass man sich einiges voneinander abschaue, so dass am Ende kaum Unterschiede sind. Immerhin schön fand ich die Breakout-Lektüren von Cornelsen zum Lighthouse, die ein bis zwei Units ersetzen, da die Grammatik und Vokabelinhalte dort genauso enthalten sind, nur eben implizit. Angeblich "für besonders starke und nette Klassen". Das sehe ich ganz anders, das ist gern etwas für alle. Weniger Drills, mehr korrekter, ansprechender sprachlicher Input!

 

Am besten fand ich die Stände der öffentlich getragenen Organisationen (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Bildung für Nachhaltige Entwicklung, Bundeszentrale für Politische Bildung). Amnesty hat sich auch gut präsentiert. Da gab es einiges an Denkanstößen und Ideen für den Unterricht.

 

Das Vortragsprogramm

War gar nicht übel. Einige nette Sachen und Vortragende dabei. Konnten uns leider kaum etwas ansehen, weil wir so viel vor hatten.

Aber sorry: "Sicherheitspolitik im Klassenzimmer: Wie Jugendoffiziere Ihren Unterricht bereichern können." Die Veranstaltung hatte hoffentlich keine Teilnehmer:innen. Ja, die Bundeswehr hat ihre Berechtigung, aber können wir das bitte aus der Schule raushalten?!

 

Was ich mitnahm...

Leider recht teure aber super tolle Spiele zum emotionalen Lernen gab es beim Sternwiese-verlag. Da hätte ich am liebsten das halbe Sortiment mitgenommen. Werde empfehlen, dass wir uns zwei Sachen für die Schule anschaffen. Beefbox und Löwenlaune.

 

Alles von den BNE Zielen war super dargestellt und hat mich sehr begeistert. Das Jugendpanel YoupaN kann man älteren Schüler:innen und Student:innen empfehlen.

 

Noch nicht gelesen, aber habe ich vor, weil es super interessant klingt:

Zwei Buchcover, das Veto Prinzip und Faire Bildung für alle

Es war auch spannend, mit einem Anton-App entwickler über den Sinn und Unsinn von Aufgabenformaten in der App zu diskutieren. Er meinte, dass viele Lehrkräfte z.B. sich gar nicht auskennen und die Aufgaben nie ansehen und so viel zu viel aufgeben. Oder die Vorschulaufgaben in der Grundschule nicht sperren und die Grundschulaufgaben für die weiterführende Schule, so wird von den SuS dann nur Leichtes gemacht und dann sofort gespielt. Also informiert euch, Leute!

Ich habe moniert, dass die Spiele leider auch überhaupt gar keinen Lernanteil haben, sondern weitgehend Tests sind. Man kann die Aufgaben meist nur dann richtig machen, wenn man schon weiß, was die Antwort ist. Außerdem können die Lernaufgaben nicht übersprungen werden wenn man sie schon kann, super stupide!!! Dabei kann man Spielen und Lernen heute doch wirklich gut verbinden. [Update: Offenbar gab es noch mehr Lehrkräfte in Bremen, die ein Problem mit Anton hatten, Bremen hat seine Landeslizenz nicht verlängert. Schade, vielleicht hätte man eher an der App etwas verbessern sollen.]

 

Jedenfalls hatten alle angesprochenen Verlage Interesse an unserem Buchprojekt. Fremdsprachen ohne Angst und auf Basis der Sprachlernforschung - verkauft sich gut. Mal sehen, ob sie auch nach dem Exposé noch weiter machen wollen, da sind wir ja schon ganz schön anders unterwegs als traditioneller Fremdsprachenunterricht und auch weniger buch- und materiallastig...

 

Also gemischtes Fazit. Mit konkretem Anliegen oder zum Vorträge Hören sicher gut, um nur mal so zu stöbern und Freebies abzugreifen höchstens, wenn man nicht weit anreisen muss, wäre meine Meinung.

Wie findest du die Didacta? Oder welche Fortbildungen/Messen kannst du empfehlen?

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